Die Beyond Tellerrand ist eine ganz besondere Konferenz mit handverlesenen Talks. Hier die Auswahl unserer Lieblingsvorträge.
Die Beyond Tellerrand ist eine ganz besondere Konferenz. Letztens hat Martin hier im Blog schon unsere Liebe erklärt, darum spare ich mir den Teil, aber zusammenfassend sei gesagt: Ja, die BT bietet liebevoll handverlesene Vorträge und ist ganz weit vorn.
Es ist “by design”, dass nicht alles sofort und immediately im eigenen Arbeitsalltag anwendbar ist – rauskommen aus der eigenen Bubble und gucken, was es sonst noch gibt. Netterweise ist es eine Single-Track-Konferenz, so dass mich meine eigene FOMO nicht zermürbt.
Wir waren mit fast allen Kolleg:innen da. Für die reinorange ist es sowas wie ein Betriebsausflug mit Weiterbildungskomponente 😀 Weil wir die BT so toll finden, waren wir auch wieder Partner/Sponsor und haben diesmal für die Mittagspause einen Eisstand organisiert 🍨
Es waren zwei super spannende Tage und im Slack haben wir unsere Highlights ausgetauscht. Hier drei Lieblinge und vier weitere Empfehlungen:
Designing with words: Content design at the New Yorker – Sophie Tahran
Wieviel besser wäre die Welt mit gut durchdachter Microcopy, also sinnvollen Texten und Benennungen in Interfaces?
Für Martin ein “Top-3 Talk und genau mein Ding, weil Text. Spannend, wie viel Arbeit da rein fließen kann, dass man sich am Ende im besten Fall überflüssig macht. Loved it.”
“Definitiv einer der besten Talks und noch mal ein Reminder, wie wichtig [Microcopy] ist!” – Markus
Say Something – Chris Campe
Der Talk hat zwei Ebenen, einmal den Appell an Menschen aus unterrepräsentierten Gruppen, hier Queere und Frauen, Bühnen wahrzunehmen. Man macht das nicht nur für sich selbst, sondern auch für jüngere, die vielleicht gerade zum ersten Mal jemanden wie sich selbst im Licht stehen sehen. Dabei fällt mir auf, dass Pride Month gerade angefangen hat. Das passt ja super, happy pride! 🌈
Auf Ebene zwei, erfahren wir, wie Chris Campe erst Alphabet-Lettering-Expertin wurde und dann als Protestschild-Influencerin ins Haus der Geschichte einging. Falls ihr demnächst gegen die #noafd demonstrieren wollt, gibt’s auf ihrem Instagram-Kanal massig Inspiration: @allthingslettering
Beide Ebenen resonieren sehr mit mir – ich bin jetzt Fan. Noch mehr als die Protestschilder begeistern mich die Alphabete, insbesondere das Patternphabet. Ich LIEBE Muster und habe sofort im Anschluss ihr Buch “Alphabets” gekauft – so schön!
Paula ist auch Fan: “Besonders die immer neu gestalteten Fenster und die Schatten im Büro haben mich beeindruckt.”
Fabian, als jemand, der selber viel Spaß an Lettering hat, hat das Thema sowieso berührt. „Toll, dass sie es gleichzeitig geschafft hat, über ihren Werdegang, ihre Queerness und politische Themen zu reden, ohne sich zu verlaufen und eine insgesamt runden Talk abzuliefern – hat mich echt beeindruckt. Nachdem wir draußen die Gelegenheit hatten, noch mit ihr zu sprechen, wurde sie nur noch sympathischer!”
PS: Hier können Konferenz-Organiser übrigens ordentlich mithelfen, die Welt zu verbessern. Marc Thiele macht’s vor, mit 50% Frauenanteil bei den Vortragenden.
No, seriously, fuck engagement: Building a more human web – David Thomas
„How Much Money is Your Company Willing to Leave on the Table?“
Ein krönender Abschlussvortrag, vor dem ich leider schon weg musste 😩
Laut Fabian und Martin inhaltlich wichtig und von einem großartigen Sprecher vorgetragen. Inspirierend und herausfordernd.
Und wer jetzt noch weitergucken mag, hier weitere Empfehlungen:
Looks great to me: Getting past bare minimum code reviews – Adrienne Tacke
Viele Punkte, die eigentlich klar sind, noch mal kompakt und sauber zusammengefasst. Die Sprecherin hatte umsetzbare Empfehlungen für alle verschiedenen Beteiligten dabei.
Typographer vs. Accessibility – Oliver Schöndorfer
Wenn du einen High-Energy-Talk suchst, hier ist er – “etwas over the top, but in a good way!”
Paula fand’s “richtig gut und super Interessant die WCAG Vorgaben genau zu beleuchten und zu hinterfragen”.
The gentle art of design feedback (it’s about the work and the goal of the work) – David de Léon
Die bottom line: Befrage Menschen, denen du Feedback geben sollst, welches Ziel sie mit $arbeit erreichen wollen. Dann beziehe alle Kritik darauf, wie $arbeit auf das Ziel einzahlt oder davon ablenkt. Dann geht es a) fast automatisch nicht um die Person, die’s gemacht hat und b) gibt Feedback, was relevant und actionable im Hinblick auf die Ziele ist.
Markus ergänzt noch, dass sich das generell auf Feedback übertragen lässt und gar nicht wirklich Design-spezifisch ist.
Der Talk enthält ein auch Video, in dem Kinder sehr wertungsfreies Feedback geben. Das hat mehrere bei uns nachhaltig beeindruckt.
Small Tech - Building tech that respects our rights – Laura Kalbag
Hier ging’s um Tracking und was wir kollektiv dagegen tun können. Wusste ich zwar irgendwie schon, aber es ist schon sehr, sehr gruselig nach welchen Unterkategorien uns Marketer Werbung in die Timeline spülen, sowas wie „Mental Health > Anxiety > Wants quick fix“ *schauder*
Ein guter Reminder, in der ganzen Datensammelwut zu schauen, was man auch ohne hinbekommt. Wir haben uns jedenfalls ein paar kleinere Todos mitgenommen.
Vielen Dank an Paula, Fabian, Martin, und Markus für ihre Kommentare in Slack, die ich hier verhackstückt habe und an Hannah für die Sketchnote.
Und danke an Marc, dass er jedes Jahr diese wunderbare Veranstaltung für Neugierige organisiert. Bis nächstes Jahr 👋