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Das Wertequadrat von Schulz von Thun

Stärken und Schwächen liegen oft nahe beieinander – denn es kommt auf die Situation und die ausgelebte Intensität an. Das „Wertequadrat“ von Friedemann Schulz von Thun ist ein super Werkzeug um über die eigenen Eigenschaften nachzudenken und mit anderen darüber zu sprechen.

In Feedbackgesprächen ist mir immer wieder aufgefallen, dass das, was Menschen toll machen und beibehalten sollen, eng verwandt ist mit den Dingen bei denen sie aufpassen sollten, es nicht zu übertreiben.

Ich fand das eine sehr interessante Beobachtung, dass positive Eigenschaften plötzlich Warnungen mit sich brachten, wenn sie ins Extreme drifteten. Unsere größten Stärken können so zu unseren Schwächen werden.

Daher war ich hoch erfreut, festzustellen, dass es ein Werkzeug gibt um genau über dieses Spannungsfeld nachzudenken:

Der Original-Gedanke stammt von Aristoteles. In den letzten 150 Jahren wurde es im deutschsprachigen Raum aufgegriffen und weiterentwickelt, am meisten von Friedemann Schulz von Thun, der das Wertequadrat als Methode geprägt hat um in Selbstanalyse zu reflektieren oder es in Mitarbeitergesprächen zur Personalentwicklung zu nutzen.

Worum geht’s beim Wertequadrat?

Die Grundidee ist, dass jede Tugend eine ergänzende Schwestertugend hat, beispielweise Sparsamkeit und Großzügigkeit – beides gute Eigenschaften.

Jede Tugend hat ein Extrem in dem sie dann nicht mehr positiv ist, hier Geiz als extreme Sparsamkeit und Verschwendung als extreme Großzügigkeit.

Dieses Zusammenspiel kann man sich für eigene Wesenszüge aufzeichnen und gucken wie sehr man zum einen oder anderen Ende des Spektrums tendiert und in welchem Umfeld welche Ausprägung hilfreich ist.

Das Ziel ist nicht ein Verhalten in der Mitte der Schwesterntugenden zu erreichen, sondern die beiden in dynamischer Balance zu halten – auch mit Ausschlägen zu den Rändern, wenn das angemessen ist.

Einseiter

Das ganze Konzept haben wir hier nochmal auf einer Seite für euch zusammengefasst:



PDF „Wertequadrat“ herunterladen

Viel Spaß beim Reflektieren!

Über die Autorin
Corinna Baldauf

Corinna Baldauf ist seit vielen Jahren in der agilen Szene bekannt als Mutter des Retromaten und für ihre 1-Pager zu Agilität, Lean, Produktmanagement, Facilitation und Dev-Themen. Sie ist seit Januar 2024 (rein)orange.

Portrait von Corinna Baldauf