… durch verteilte Facilitation
Meetings, in denen alles drunter und drüber geht, sind anstrengend. Trotzdem ist genau das oft üblich: Es gilt das Gesetz des Schnelleren – Wer zuerst anfängt zu sprechen, ist dran.
Die Redefreudigen kommen zu Wort, die Zurückhaltenden eher nicht. In Meetings ohne konkretes Thema, setzen auch oft die ersten und lautesten Stimmen die Inhalte. Das sind dann nicht unbedingt die wichtigen Themen, die die Mehrheit interessieren.
Die gute Nachricht: Teilnehmende können selbst sehr viel dafür tun, dass Meetings gut laufen, d.h. dass
- Alle zu Wort kommen und aussprechen können
- Punkte nicht endlos wiederholt werden
- Themen besprochen werden, die die Mehrheit interessieren
Ich nenne das “Facilitation als Teamsport”.
Facilitation, was war das nochmal genau?
“to facilitate” bedeutet so viel wie “begünstigen, ermöglichen, erleichtern” und wird insbesondere in Bezug auf Meetings und Workshops benutzt. Wenn man Glück hat, gibt es eine dedizierte Person, die den Facilitator-Hut aufhat, inhaltlich nicht involviert ist und allen anderen hilft, das gemeinsame Ziel der Gruppe zu erreichen – durch Struktur, gute Fragen, Methoden und Vor-/Nachbereitung.
(Im Deutschen sagt man manchmal auch “Gruppen/Gespräche moderieren” und dann kann man sich darüber streiten, ob beide Worte das gleiche meinen oder unterschiedliche Konzepte bezeichnen. Der Unterschied ist mir nicht groß genug, um hier darauf einzugehen.)
Wenn Facilitator eine dezidierte Person/Rolle ist, wie sollen dann andere mitmachen?
Wenn alle vor ihrer eigenen Türe kehren, laufen Diskussionen deutlich angenehmer – egal ob mit oder ohne dedizierten Facilitator. Vieles im Leben wird ja einfacher, wenn man die Aufgabe auf mehr Leute verteilt.
Folgende Kern-Konzepte können Teilnehmende selbst umsetzen:
Rede-Reihenfolge mit den Fingern
Handgesten
Interne Zustände visualisieren (z.B. Zustimmung zu einem Redebeitrag) mit Handgesten.
Schweigefuchs
Für Ruhe im Raum sorgen mit dem Schweigefuchs.
Lean Coffee
Die relevanten Themen besprechen mit Lean Coffee.
Und wie genau soll das gehen?
Mit wesentlich mehr Kontext und Beispielen gibt es diese einseitigen Zusammenfassungen in meinem Mini-eBook “Facilitation is a Team Sport”.
Außerdem war ich im November ‘24 als Gast beim “Future Skills” Podcast im Livestream. Daher könnt ihr euch einen Teil der Konzepte jetzt als Video angucken.